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Lunch&Learn: „Keine Angst vor KI“

 

 

 

 

 

KI, Change und Menschen – Wie aus Widerstand Neugier wird

„Macht Betroffene zu Beteiligten“ – das war eine der zentralen Botschaften des Lunch & Learn-Formats zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Change Management. Was nach einer Management-Weisheit klingt, wurde an diesem Tag mit Leben gefüllt – und mit vielen praxisnahen Beispielen.

Wenn Veränderung auf Menschen trifft, passiert etwas. Manchmal ist es Aufbruchsstimmung, oft aber auch Widerstand. Die Einführung von KI-Technologien ist so eine Veränderung, die viele Menschen verunsichert. Plötzlich sind Jobs, Rollen und Aufgaben im Wandel. Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf dieser Reise mitnehmen, war das zentrale Thema des Workshops, der von Sebastian und Jeanine moderiert wurde.

In den folgenden Abschnitten erhältst du Einblicke in die wichtigsten Erkenntnisse des Workshops. Es geht um psychologische Sicherheit, Change Management, die Macht der Neugier – und ganz praktische Tipps, wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden für die Arbeit mit KI begeistern können.

1. Angst vor KI? – Warum das ganz normal ist

Menschen lieben Sicherheit und Orientierung. Beides wird durch KI und ihre schnellen Entwicklungen infrage gestellt. Woher weiß ich, ob die Informationen, die ich von der KI bekomme, korrekt sind? Wird mein Job durch eine KI ersetzt? Diese Unsicherheiten waren im Workshop deutlich spürbar.

„Change Management und KI werden oft nicht zusammengebracht – aber genau das müssen wir tun.“ Das war eine der Kernaussagen von Sebastian, der betonte, dass die Einführung von KI in Unternehmen mit einem klassischen Change-Prozess vergleichbar ist. Auch hier geht es darum, eine Ist-Situation zu verlassen, um eine Soll-Situation zu erreichen – mit all den Hürden, die eine solche Reise mit sich bringt.

Zentrale Ängste, die genannt wurden:

Jobverlust: Die Angst, dass KI Arbeitsplätze ersetzt, steht oft im Raum.

Identitätsverlust: Wenn die Aufgaben, die bisher zur beruflichen Identität gehörten, plötzlich von einer KI übernommen werden, kann das Menschen verunsichern.

Kontrollverlust: Wenn Prozesse von einer KI gesteuert werden, fühlt sich der Mensch oft wie ein bloßer “Kontrolleur”.

Tipp:

Statt die Angst zu verdrängen, ist es klüger, diese Befürchtungen offen zu thematisieren. Menschen möchten ihre Sorgen loswerden, gehört und ernst genommen werden.

2. Menschen mitnehmen – vom Zuhören bis zur aktiven Beteiligung

Betroffene zu Beteiligten machen – das war eine der wichtigsten Botschaften von Jeanine. Wenn Menschen Veränderungen aktiv mitgestalten können, statt bloß passiv zuzuschauen, sinkt der Widerstand.

Wie funktioniert das?

Stimmen einfangen: Zu Beginn des Workshops durften die Teilnehmenden einfach frei sprechen, ohne Vorgaben. „Ich halte den Mund und lasse die Menschen reden“, erklärte Sebastian. Dieser erste Schritt ist entscheidend, um die Stimmung im Raum zu erfassen und die Menschen wirklich zu verstehen.

Emotionale Relevanz schaffen: Der nächste Schritt ist, Menschen zu zeigen, wie KI ihre ganz persönlichen Herausforderungen lösen kann. Das kann so simpel sein wie die Reiseplanung nach Teneriffa (dank einer KI, die Vorschläge für Wanderungen bei Nacht macht) oder die Sortierung eines Wäschebergs – beides reale Beispiele, die Sebastian erzählte. Solche persönlichen Geschichten machen KI greifbar.

Gemeinsam üben: Menschen sollen KI nicht nur „erklärt“ bekommen, sondern sie selbst ausprobieren. Janine und Sebastian ließen die Teilnehmenden mit Tools wie ChatGPT, Durable.aioder Suno arbeiten, um den Aha-Effekt auszulösen.

Fehlerkultur etablieren: Menschen müssen erleben, dass es erlaubt ist, Fehler zu machen, Fragen zu stellen und sich neu auszuprobieren. Denn nur wer übt, kann seine Haltung ändern.

Tipp:

Richte Formate wie Co-Working-Sessions ein, in denen Mitarbeitende regelmäßig gemeinsam an Use Cases arbeiten können – ohne Agenda, ohne Leistungsdruck, aber mit einem klaren Ziel: Neugier wecken.

3. Vom Widerstand zur Neugier – Die 7 Schritte von Sebastian

Sebastian hat in den letzten Jahren einen siebenstufigen Workshop-Prozess entwickelt, der Skepsis in Neugier verwandelt. So funktioniert er:

1. Veränderung anerkennen: Allen Führungskräften klar machen, dass KI-Einführung kein „Fingertipp“ ist, sondern ein Change-Prozess, der Zeit, Geduld und Geld kostet.

2. Stimmung einfangen: Menschen reden lassen, ohne zu bewerten. Alle Ängste, Hoffnungen und Gedanken kommen auf den Tisch.

3. Persönliche Relevanz schaffen: Persönliche Use Cases entwickeln – von Reiseplanung bis Waschmaschinen-Tipps.

4. Neugier wecken: Menschen verblüffen mit den Möglichkeiten der KI. Wenn aus „Skepsis“ ein „Wow!“ wird, ist das Ziel erreicht.

5. Erklären, was KI ist: KI funktioniert anders als Google. Es ist kein “Frage-Antwort”-System, sondern ein Dialog mit einer “Expertengruppe”, die verschiedene Perspektiven liefern kann.

6. Co-Working-Sessions: Mitarbeitende treffen sich regelmäßig, um KI-Tools auszuprobieren und gemeinsam zu lernen.

7. Langfristige Begleitung: Ein zweiter Workshop-Tag einige Wochen später sorgt dafür, dass die Lernkurve nicht abflacht.

Tipp:

Lass Menschen am Prozess teilhaben und sorge dafür, dass es immer wieder kleine “Aha-Momente” gibt. Die Begeisterung wächst mit jedem Aha-Erlebnis.

4. Von der KI zur menschlichen Intelligenz – Feedbackkultur etablieren

„Jeden Einzelnen mitnehmen“ – das ist Sebastians persönlicher Anspruch. Er erzählte die Geschichte einer Schulung in Madrid, die für ihn zur größten beruflichen Herausforderung wurde. Er saß vor Menschen, die dort nicht sein wollten, weil sie das Gefühl hatten, fremdgesteuert zu sein.

Sebastian hat daraus gelernt:

Menschen, die nicht mitgenommen werden, entwickeln Frust und Widerstand.

Wer Menschen mitnimmt, wandelt Widerstand in Begeisterung.

Dafür braucht es eine offene Feedbackkultur. Menschen sollen sagen dürfen, wo es hakt, wo der Schuh drückt – und was gut läuft. Feedback sollte nicht als “Kritik” verstanden werden, sondern als Teil des Prozesses.

5. Tools, die verblüffen – KI, die Spaß macht

Ein Highlight des Workshops war das Vorführen von Tools, die innerhalb von Sekunden spektakuläre Ergebnisse liefern. Einige der Highlights:

Durable.ai: Eine Landingpage in 1 Minute erstellen. Einfach Branche, Ort und Name eingeben – fertig.

Suno: In 20 Sekunden einen Song komponieren – inklusive Text, Melodie und Instrumente.

ChatGPT: Eine der bekanntesten KIs, die als kreativer Co-Autor für Texte, Content oder persönliche Fragen agiert.

Tipp:

Zeige den Menschen, wie schnell und einfach diese Tools Ergebnisse liefern. Solche “Wow-Momente” fördern die Bereitschaft, weiterzumachen.

Drei zentrale Erkenntnisse:

Veränderung braucht Zeit – aber Zeit, die gut investiert ist, zahlt sich aus.

KI ist kein Ersatz für Menschen – aber eine unglaubliche Unterstützung, die Arbeit erleichtert.

Wer Menschen mitnimmt, sie ernst nimmt und in die Veränderung einbezieht, bekommt am Ende motivierte Mitstreiter statt Widerständler.

Wenn du also in deinem Unternehmen Veränderungsprozesse mit KI planst, denk daran: Menschen möchten mitgestalten, mitreden und mitentscheiden. Die Belohnung? Offene Münder, leuchtende Augen – und eine Lernkurve, die zwar steil ist, aber in die Zukunft führt.

November 11, 2024

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